Auf deutschen Straßen sind mittlerweile fast 600.000 Fahrzeuge mit Autogas- bzw. Erdgasantrieb unterwegs. Die Vorteile des alternativen Kraftstoffs liegen in den günstigeren Spritkosten und in einer klimafreundicheren CO2-Bilanz. Umrüsten auf Gas lassen sich im Prinzip alle Benziner. Wer sich für eine solche Maßnahme interessiert, sollte allerdings einige Hinweise beachten, die der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) zusammengestellt hat.
Der erste Schritt ist eine schriftliche Unbedenklichkeitsbescheinigung seitens des Umrüsters. Damit gehen Autofahrer sicher, dass das eigene Fahrzeug überhaupt für den Umbau geeignet ist. Zu unterscheiden ist die Umrüstung auf Autogas (Flüssiggas) oder Erdgas. Entscheidend ist, dass der Umbau nur in einem dafür zertifizierten Fachbetrieb durchgeführt wird. Entsprechende Werkstätten sind am blau-weißen Meisterschild und den Zusatzzeichen "Anerkannter Betrieb für Gasanlagenprüfung (GAP)" oder "Anerkannter Betrieb für Gassystemprüfung (GSP)" zu erkennen. Interessierte können die Betriebe auch im Internet unter www.kfz-gasbetrieb.de finden.
Die Kosten für eine Umrüstung auf Autogas oder Erdgas liegen je nach Fahrzeugtyp zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Der Umbau nimmt lediglich zwei bis drei Tage in Anspruch. Eingebaut werden ein Zusatztank, ein zusätzlicher Einfüllstutzen, neue Leitungen sowie das eigentliche Gas-Einspritzsystem. Laut Experten kann sich die Umrüstung bereits ab einer jährlichen Fahrstrecke von 15.000 Kilometern bezahlt machen. Ein Liter Autogas kostet derzeit etwa halb so viel wie ein Liter Superbenzin. Zudem liegt der CO2-Ausstoß des alternativen Treibstoffs um etwa 15 Prozent niedriger als bei Benzin oder Diesel.
In Deutschland gibt es mittlerweile mehr als 6.500 Autogas-Tankstellen sowie rund 1.000 Erdgas-Stationen. Autogas und Erdgas sind hierzulande noch bis Ende 2018 steuerlich begünstigt. Allerdings ist zu beachten: Die Kfz-Steuer bleibt bei der Umrüstung auf einen Gasantrieb unverändert, wenn der Benzinantrieb weiterhin als Zusatz bestehen bleibt. Nur wer komplett umrüstet, kann Steuern sparen.
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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft