Kohleverstromung trotz Energiewende gestiegen

Kohleverstromung trotz Energiewende gestiegen

24.07.2013 | Energienachrichten

Obwohl der Ausbau Erneuerbarer Energien in Deutschland boomt, ist parallel dazu die Stromerzeugung in Kohlekraftwerken gestiegen. Laut Daten der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen stieg die Stromproduktion in Braunkohlekraftwerken im vergangenen Jahr um knapp neun Milliarden Kilowattstunden. Auch die Steinkohleverstromung legte um mehr als fünfeinhalb Milliarden Kilowattstunden zu. Ein gegenläufiger Trend ist hingegen bei der weitaus klimafreundlicheren Stromgewinnung in Gaskraftwerken zu verzeichnen: Hier sank der Ertrag in 2012 um zwölfeinhalb Milliarden Kilowattstunden.

Insgesamt lag das Wachstum bei der deutschen Kohleverstromung laut AG Energiebilanzen noch über dem von Windkraft, Solarenergie, Biomasse und Wasserkraft. Dadurch ist die hiesige CO2-Bilanz im Jahr 2012 erstmals seit langer Zeit wieder gestiegen - um mehr als zwei Prozent. Auch auf politischer Ebene spiegelt sich die Renaissance der Kohlekraft wider. Union und SPD äußern in ihren Wahlprogrammen eine explizit kohlefreundliche Politik, lediglich die Grünen fordern einen rigorosen Kohleausstieg bis 2030.

Die deutlich klimaschonenderen Gaskraftwerke sollten im Zuge des schrittweisen Atomausstiegs eigentlich ein verlässliches Pendant zur schwankenden Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien bilden. Allerdings ist der Brennstoff Gas angesichts des derzeitigen Überangebots an Kohle- und Ökostrom wenig rentabel. Vor allem der Fracking-Boom in den USA führt zu einem steigenden Angebot an nicht benötigter Kohle, was die Preise wiederum merkbar senkt.

© 2013 StromAuskunft.de

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Was ist CO2?

Ähnliche Energienachrichten