Sonnenfinsternis: Härtetest für Solarstrom-Einspeisung

Sonnenfinsternis: Härtetest für Solarstrom-Einspeisung

20.03.2015 | Energienachrichten

Am heutigen Freitag wird eine Sonnenfinsternis den Himmel über Deutschland für rund zweieinhalb Stunden um bis zu 80 Prozent verdunkeln. Das Naturphänomen beginnt regional unterschiedlich gegen 9:25 Uhr und wird nicht zuletzt ein Härtetest für die deutsche Solarstrom-Einspeisung sein.

Schon heute können Photovoltaik-Anlagen an sonnigen Tagen bis zu 50 Prozent der deutschen Stromversorgung decken. Daher hatten die Netzbetreiber im Vorfeld der Sonnenfinsternis gewarnt, dass es aufgrund der rapide abfallenden Stromproduktion zu massiven Problemen in der Netzstabilität kommen könne.

Im Verlauf der Sonnenfinsternis wird es darum gehen, sehr kurzfristig den Wegfall der nahezu vollständigen Einspeisung von Strom aus Photovoltaik-Anlagen in die Verteilnetze zu kompensieren und dann am Mittag einen noch größeren sprunghaften Anstieg der Solarstrom-Leistung ebenfalls auszugleichen und damit die Netzstabilität zu sichern. Zum Ausgleich der starken Schwankungen muss nach Branchenangaben eine Regelleistung in der Größenordnung von rund 8.000 Megawatt bereitgehalten werden.

"So häufig kommt ein solches Schauspiel nicht vor", sagt Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). "Es macht aber exemplarisch deutlich, dass wir in Deutschland auch noch in den nächsten Jahren konventionelle Kraftwerke brauchen. Wenn es um Versorgungssicherheit geht, reden wir immer über Extremereignisse, die wir im Blick haben müssen, sei es eine Sonnenfinsternis oder eben extreme Wetterereignisse. Bei ersteren kann man langfristig planen, bei letzteren müssen die Kapazitäten stehen."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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