EU-Kommission: Subventionen für neue Atomkraftwerke?

EU-Kommission: Subventionen für neue Atomkraftwerke?

22.07.2013 | Energienachrichten

Am vergangenen Freitag berichteten mehrere Medien über Pläne von EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia zur Subventionierung neuer Atomkraftwerke in Europa. Dazu erklärt Gerd Rosenkranz, Leiter Politik und Presse der Deutschen Umwelthilfe (DUH): "Der Versuch der EU-Kommission, einer Branche, die ihre Zukunft längst hinter sich hat, mit Staatsgeldern neues Leben einzuhauchen, ist anachronistisch und absurd. Er ignoriert die verheerenden Erfahrungen von Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima und Dutzende von Beinahe-Katastrophen in den vergangenen Jahrzehnten."

Atomkraftwerke seien aufgrund ihrer eingeschränkten Steuerbarkeit, auch jenseits aller ungelösten Sicherheits- und Entsorgungsfragen, nicht als Ergänzung zu Erneuerbaren Energien geeignet, so Rosenkranz. Der Vorstoß der EU-Kommission unternauere, dass die Atomkraft in keinem Strommarkt der Welt eine ökonomische Chance habe, sich durchzusetzen. Vielmehr funktioniere die Kernenergie nur abseits des Marktes, hochsubventioniert durch Steuergelder.

Gerd Rosenkranz: "Nicht nur die Katastrophenrisiken der Atomkraft sind einzigartig. Sie ist auch weltweit und in der Wirtschaftsgeschichte die einzige Technologie, die fast sechzig Jahre nach ihrem kommerziellen Start erneut staatliche Markteinführungshilfen für sich beansprucht. Das genau ist der Unterschied zur Förderung der Erneuerbaren Energien, die sich tatsächlich in der Markteinführungsphase befinden und mit Riesenschritten zur günstigsten Form der Energiebereitstellung werden. Wir warten gespannt auf eine klare Aussage des zuständigen EU-Kommissars und Merkel-Abgesandten in Brüssel, Günther Oettinger, gegen diesen unverblümten Angriff auf die deutsche Energiewende."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Stromanbieter, Kraftwerk

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