Netzausbau: Gericht bestätigt Stromtrasse Thüringer Wald

Netzausbau: Gericht bestätigt Stromtrasse Thüringer Wald

19.07.2013 | Energienachrichten

Am gestrigen Donnerstag hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ein möglicherweise richtungsweisendes Urteil im Hinblick auf den Netzausbau in Deutschland erlassen. Dabei wurden mehrere Klagen gegen die umstrittene Stromtrasse durch den Thüringer Wald zurückgewiesen. Es handelt sich bei diesem Fall um die erste höchstrichterliche Entscheidung in Sachen Netzausbau.

Gegenstand der Verhandlung war ein 57 Kilometer langer Teil einer Stromleitung durch den Thüringer Wald. Nach Angaben des Netzbetreibers 50Hertz Transmission GmbH soll die Trasse künftig vor allem Windstrom von Nord- nach Süddeutschland transportieren. Darüber hinaus habe die Leitung eine wichtige Funktion im europäischen Verbundnetz. Die Kläger, unter ihnen die Thüringer Gemeinde Großbreitenbach, bezweifelten jedoch die Notwendigkeit der Stromtrasse und verwiesen auf technische Alternativen. Die Richter beurteilten die Lage jedoch anders und erklärten den im Januar 2012 erstellten Planfeststellungsbeschluss zum Bau der Stromtrasse für wirksam.

Der Bau der Leitung durch den Thüringer Wald soll angesichts des Urteils nun planmäßig fortgeführt und im Jahr 2015 vollendet werden, erklärte der Netzbetreiber 50Hertz. Die Kritik an der Stromtrasse ist jedoch keinesfalls abgeebbt. Nach Ansicht von Gegnern des Projektes habe die Verhandlung bewiesen, dass die Trasse vor allem dem Transport von Strom aus Braunkohlekraftwerken diene. Deshalb behalte man sich eine etwaige Verfassungsbeschwerde gegen das aktuelle Urteil vor.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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