Nächste Pleite in der Solarbranche: Conergy insolvent

Nächste Pleite in der Solarbranche: Conergy insolvent

08.07.2013 | Energienachrichten

Die Krise in der deutschen Solarindustrie fordert ihr nächstes Opfer. Das Hamburger Unternehmen Conergy, das rund 1.200 Mitarbeiter beschäftigt, beantragte am vergangenen Freitag die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Anlass sei die unerwartete Zahlungsverzögerung aus einem Großprojekt, wie die Unternehmensführung mitteilte. Zudem hätten sich die kreditgebenden Banken nicht mit Conergy auf ein vorgelegtes Zukunftskonzept verständigen können.

Conergys Vorstand kritisierte die ablehnende Haltung der Banken, die nun zur Insolvenz geführt habe. Seitens des Managements seien konkrete Vorschläge für den Einstieg von strategischen Investoren vorgelegt worden. Bei diesen soll es sich um einen Finanzinvestor sowie ein Unternehmen aus Asien gehandelt haben. Von der Insolvenz des Unternehmens sind alle deutschen Tochtergesellschaften betroffen. Dazu gehören unter anderem die Modulfertigung in Frankfurt an der Oder mit gut 320 Beschäftigten sowie der Gestellhersteller südlich von Berlin mit rund 200 Mitarbeitern.

Conergy stand bereits im Jahr 2007 vor dem Aus. Das Unternehmen hatte sich von Windkraft über Solarenergie bis hin zu Biomasse in nahezu allen Formen Erneuerbarer Energien versucht und sich damit anscheinend übernommen. An der Börse verlor Conergy in den vergangenen fünf Jahren mehr als 99 Prozent an Wert und gilt damit als einer der größten Kapitalvernichter Deutschlands. Nach dem Insolvenzantrag am Freitag verlor die Aktie nochmals fast 70 Prozent und ist nun praktisch wertlos.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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