Deutschland lahmt bei Solarwärme

Deutschland lahmt bei Solarwärme

28.06.2013 | Energienachrichten

Im EU-weiten Vergleich der Solarwärme-Erzeugung rangiert Deutschland beim Pro-Kopf-Zubau derzeit nur auf einem enttäuschenden sechsten Platz - deutlich abgeschlagen hinter Zypern, Österreich, Griechenland, Dänemark und Malta. Auch die übrigen regenerativen Wärmetechnologien können die derzeitige Flaute bei der Solarwärme nicht kompensieren.

Um die von der Bundesregierung im Nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energien festgelegten Ziele zu erreichen, müsste der Ausbau der Solarwärme annähernd verdoppelt werden. Konkret bräuchte Deutschland ab sofort einen jährlichen Zubau von über zwei Millionen Quadratmeter Kollektorfläche. Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar): "Von einer Energiewende im Wärmesektor kann bislang leider in Deutschland kaum die Rede sein. Bislang ist es weder gelungen, den Modernisierungsstau im Heizkeller aufzulösen, noch Erneuerbare Energien im Falle eines Heizungstausches oder im Neubau zum Regelfall zu machen."

Der BSW-Solar kritisiert, dass die Bundesregierung in ihrem Mitte der Woche vorgestellten Haushaltsentwurf für 2014 keine Besserung erkennen lasse. Statt die finanziellen Mittel für einen beschleunigten Ausbau der Solarwärme zu erhöhen, werde die diesbezügliche Förderung im kommenden Jahr voraussichtlich sogar um acht Prozent gekürzt. Mayer: "Dieses Politikversagen ist nicht nur vor dem Hintergrund des Klimaschutzes, sondern auch aus Gründen des Verbraucherschutzes zu kritisieren. Die Heizkosten belasten schon jetzt den Bürger sehr viel stärker als etwa der Strompreis. Heizungen auf Basis von Erneuerbarer Energie könnten die Bürger vor der Heizkostenexplosion wirksam schützen."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Solardach

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