Wärmewende endgültig gescheitert?

Wärmewende endgültig gescheitert?

27.02.2015 | Energienachrichten

Der von der Bundesregierung beschlossene Nationale Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) hat zum Ziel, die Energiewende im Gebäudebereich entscheidend voranzubringen. Nach übereinstimmenden Medienberichten scheint nun jedoch eine der Kernforderungen aus dem Aktionsplan - die steuerliche Abschreibemöglichkeit von energetischen Sanierungsmaßnahmen - endgültig gescheitert zu sein. Bund und Länder konnten in diesem Punkt offenbar erneut keine Einigung erzielen.

Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) haben mit Unverständnis und Kritik auf das Scheitern der Verhandlungen im Koalitionsausschuss reagiert. "Über 15 Millionen Heizungsanlagen und damit 75 Prozent des Bestandes sind technisch veraltet. Würde dieser veraltete Bestand energetisch modernisiert, könnten rund 13 Prozent des Endenergieverbrauchs eingespart werden", so BDH-Hauptgeschäftsführer Andreas Lücke. Elmar Esser, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK: "Die steuerlichen Anreize für Effizienzmaßnahmen im Gebäudebestand sind das effektivste Instrument für die Umsetzung der Wärme- und damit auch Energiewende. Immerhin macht der Gebäudesektor 40 Prozent der in Deutschland verbrauchten Energie aus."

Der Koalitionsausschuss der Bundesregierung hatte im Verlauf der Woche keine Einigung im Hinblick auf die Finanzierung der geplanten Steuererleichterung erzielen können. Demnach blockiert unter anderem die bayrische Landesregierung die vorgeschlagene Gegenfinanzierung durch das Streichen des Handwerkerbonus. Aktuell hat Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel vorgeschlagen, statt der steuerlichen Abschreibung von energetischen Sanierungsmaßnahmen die Zuschussprogramme der KfW aufzustocken.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft

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