Seehofers Energiepolitik weiter in der Kritik

Seehofers Energiepolitik weiter in der Kritik

25.02.2015 | Energienachrichten

Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender der bayerischen Landtags-Grünen, hat im Vorfeld des gestrigen Koalitionsgipfels in Berlin ein Eingreifen von Kanzlerin Merkel und Wirtschaftsminister Gabriel im Hinblick auf die derzeitige Energiepolitik von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer gefordert: "Die CSU droht mit ihren Irrwegen bei der Stromerzeugung und der Blockadepolitik bei Windkraft- und Netzausbau Bayern von einer funktionierenden Versorgungsstruktur abzuklemmen." In der bayerischen Wirtschaft würden deshalb "geradezu panische Ängste" vorherrschen.

Die gesamtgesellschaftlich getroffene Entscheidung für eine ökologische Energiewende in Deutschland müsse von allen Bundesländern getragen werden, so Hartmann, der ergänzt: "Versorgungssicherheit im Industrieland Bayern kann nur sichergestellt werden, wenn der windarme Süden über leistungsfähige Windkraftadern an die reichhaltige Naturstromerzeugung im Norden angebunden ist." Atomkraftwerke durch Gaskraftwerke mit ihrer Abhängigkeit von Gasimporten zu ersetzen sei dagegen "eine kurzsichtige und grundfalsche Strategie", die nicht nur klimaschädliche, sondern auch unwirtschaftliche Folgen habe.

"Der Traum von einer Energieautarkie Bayerns wird sich am Ende als teurer Albtraum erweisen", prognostiziert Ludwig Hartmann bei einem Festhalten am derzeitigen Kurs. "An diese Tage wird man sich in zehn, zwanzig Jahren noch schmerzhaft erinnern - wenn die Industrie vor teuren Strompreisen aus Bayern geflüchtet ist und mit ihr massenweise Dienstleistungsarbeitsplätze und Wohlstand." Seehofer werde als der Ministerpräsident in die Geschichte eingehen, der Bayern ins wirtschaftspolitische Abseits befördert hat.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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