Netzausbau zu Lasten der Land- und Forstwirtschaft

Netzausbau zu Lasten der Land- und Forstwirtschaft

23.02.2015 | Energienachrichten

Der Bau neuer Stromtrassen, die für die Energiewende unumgänglich scheinen, geht zu 90 Prozent zu Lasten von Land- und Forstwirten, die für den Wertverlust ihrer Flächen nur nach Minimalsätzen entschädigt werden. Darauf weist Michael Prinz zu Salm-Salm, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Grundbesitzerverbände e.V., hin. "Während alle über optische und gesundheitliche Auswirkungen der Leitungen diskutieren, werden die Interessen der wirklich Betroffenen von der Politik negiert. Hier muss der Gesetzgeber so schnell wie möglich nachbessern", lautet seine Forderung.

Über 60 Meter hohe Stahlmasten und schwingende Leitungsseile würden den Grund und Boden, von dem die Land- und Forstwirtschaft lebe, immens beeinträchtigen, so Salm. Die Nutzung der Flächen werde behindert und ihre Weiterentwicklung ausgebremst. Die momentan geltende einmalige Abfindung von ca. 50 Cent pro Quadratmeter sei deutlich zu geringfügig und könne den dauerhaften Wertverlust betroffener Grundstücke nicht ausgleichen.

Profiteur des Trassenbaus seien hingegen die Netzbetreiber. Durch die ihnen eingeräumten Wegerechte würden sie erhebliche Gewinne einfahren, so Salm. Zudem stehe ihnen bei Neuinvestitionen eine gesetzlich garantierte Rendite von über neun Prozent zu - Quoten, von der die Land- und Forstwirtschaft nur träumen könne.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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