Die in der Industrieinitiative EU ProSun zusammengeschlossenen europäischen Solarhersteller wenden sich aktuell mit schweren Vorwürfen gegen die Lobbygruppe Afase (Alliance for Affordable Solar Energy), welche die Interessen chinesischer Solarfirmen und deren Importeuren in Europa vertritt. Dazu Milan Nitzschke, Präsident von EU ProSun: "Afase verschreckt mit geschmacklosen Auftritten und Weltuntergangsszenarien Solarinstallateure und Kunden in ganz Europa. Das ist nicht länger hinnehmbar. Seit den Lobbygruppen der großen Atomkonzerne hat keine Organisation den Solarmarkt so verunsichert wie jetzt Afase."
Die in die Kritik geratene Lobbygruppe wurde von chinesischen Solarherstellern und deren Hauptimporteuren in Europa ins Leben gerufen. Die ersten beteiligten Unternehmen, Yingli, Trina und CSI, hatten zuvor bereits in den USA die Lobbygruppe Coalition for Affordable Solar mitgegründet, um Antidumpingzölle in den Vereinigten Staaten zu verhindern. Milan Nitzschke: "Dumping ist Betrug. Und Dumping ist verboten. Es schadet Industrie, Wettbewerb und freiem Handel. Und es führt langfristig zu Monopolen und Monopolpreisen. China hat mit seiner Dumpingstrategie bereits 80 Prozent Marktanteil im Solarmarkt erreicht und strebt an, die letzten 20 Prozent auch noch zu bekommen. Inzwischen haben US-Regierung und EU-Kommission eindeutig chinesisches Dumping festgestellt, doch Afase schweigt dazu."
Laut Darstellung von Afase wäre bei eintretenden Antidumpingzöllen in Europa EU-weit eine Vielzahl von Arbeitsplätzen gefährdet. EU ProSun hält das Beispiel der USA dagegen. Diese haben vor einem Jahr Antidumpingzölle auf Solarzellen und -module aus China eingeführt. Heute, so die Interessenvertretung, gebe es dort mehr Installateursjobs als vor den Zöllen und die Zahl der neu installierten Anlagen habe ein Rekordniveau erreicht. Zudem sei eine Solarstromanlage in den USA heute um ein Drittel günstiger als vor den Zöllen.
© 2013 StromAuskunft.de
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft