Gemeinsam mit dem European Institute for Energy Research und der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut hat die Thüga-Gruppe aktuell einen Belastungstest ihrer innovativen Strom-zu-Gas-Anlage durchgeführt. Analysiert wurden Wirkungsgrad, Regelgeschwindigkeit, Lastverhalten und die Gasqualität. "Die Ergebnisse sind besonders interessant, da es sich bundesweit um die erste Anlage handelt, die in Wasserstoff umgewandelten Strom ins Gasverteilnetz einspeist", erläutert Michael Riechel, Vorstandssprecher der Thüga Aktiengesellschaft.
Riechel weiter: "Unsere Strom-zu-Gas-Anlage hat die Erwartungen beim Wirkungsgrad übertroffen." Von der Stromentnahme bis zur Gaseinspeisung erreiche die Anlage einen Wirkungsgrad von bis zu 77 Prozent. Der Belastungstest wird im Laufe der geplanten Betriebszeit noch zweimal wiederholt. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt steht allerdings fest: Die Anlage kann auf veränderte Lastsituationen im Netz reagieren und erfüllt damit die Voraussetzungen, um am Markt für Sekundärregelleistung teilzunehmen. Das heißt, sie kann, wenn sich zu viel Strom im Netz befindet, diesen aufnehmen, in Wasserstoff umwandeln und auf diese Weise zur Stabilität des Stromnetzes beitragen.
Nach einer Analyse der Thüga könnte Deutschlands Stromspeicherbedarf im Jahr 2020 bei 17 Terawattstunden und 2050 bereits bei 50 Terawattstunden liegen. Die Gasverteilnetze könnten diese Mengen komplett aufnehmen. "Unsere Gasverteilnetze könnten somit die Batterie der Zukunft sein", so Riechel. Damit die Strom-zu-Gas-Technologie ihr volles Potenzial entfalten und Marktreife erreichen könne, bedürfe es während der Startphase zunächst noch einer zeitlich begrenzten Anschubfinanzierung in Form staatlicher Zuschüsse.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft