Politik bereitet Smart-Meter-Rollout vor

Politik bereitet Smart-Meter-Rollout vor

10.02.2015 | Energienachrichten

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat am gestrigen Montag sieben Eckpunkte für das "Verordnungspaket Intelligente Netze" vorgelegt, das unter anderem den Rollout von intelligenten Stromzählern in Deutschland anstoßen soll. Die Eckpunkte sollen noch vor der Sommerpause dem Bundeskabinett zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Sie regeln zukünftig die Anforderungen an die Zählertechnik, an den Kreis der zum Einbau Verpflichteten sowie an die Datensicherheit.

Intelligente Stromzähler sollen in Deutschland schrittweise eingeführt werden: Dies beginnt 2017 für Messstellen mit einem Verbrauch von mehr als 20.000 Kilowattstunden pro Jahr, 2019 kommt die Verbrauchsgruppe von mehr als 10.000 Kilowattstunden hinzu. 2021 schließlich soll die letzte Stufe des Smart-Meter-Rollout bei den Verbrauchern mit mehr als 6.000 Kilowattstunden erfolgen.

Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), der unter anderem die Interessen der deutschen Stadtwerke vertritt: "Der Smart-Meter-Rollout in Deutschland befindet sich vor einer entscheidenden Weichenstellung. Wir begrüßen den Vorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums, die Einbauverpflichtung für intelligente Messsysteme zeitlich zu staffeln und dabei zunächst auf die verbrauchsintensiven Kundengruppen zu fokussieren. Sich bei der Verpflichtung zum Einbau der intelligenten Messsysteme auf die Mittel- und Großabnehmer, also Industrie und Gewerbe, zu konzentrieren, ist volkswirtschaftlich gesehen das Gebot der Stunde."

Verbesserungspotenzial gebe es dennoch: "Die dritte Stufe darf nicht automatisch gezündet werden", kritisiert Reck. "Es ist immer gut, die anfänglichen Erwartungen an der Realität zu spiegeln. Erst auf Grundlage der Erfahrungen aus den ersten beiden Rollout-Stufen kann verantwortlich entschieden werden, ob mehrere Millionen Haushalte mit Zusatzkosten für intelligente Messsysteme belastet werden sollen. Einen Automatismus darf es hier nicht geben."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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