Medienberichten zufolge geht die Bundesnetzagentur in ihren aktuellen Planungen davon aus, dass der Großteil der deutschen Braunkohle-Kraftwerke in absehbarer Zeit vom Netz genommen wird. Dies geht aus dem sogenannten Szenario-Rahmen der Behörde hervor, der maßgeblich für den Bau künftiger Stromleitungen ist.
Laut Schätzungen der Bundesnetzagentur werden von den heute 21 Gigawatt Leistung, die von deutschen Braunkohle-Kraftwerken erbracht werden, in zehn Jahren nur noch zwischen zehn und 14 Gigawatt übrig sein. Demzufolge erwartet die Bundesnetzagentur, dass rund 30 Braunkohle-Kraftwerke bis zum Jahr 2025 wegfallen.
In ihren Planungen für den weiteren Netzausbau hat die Bonner Behörde erstmals den Umstand berücksichtigt, dass die Bundesregierung Deutschlands Kohlendioxid-Emissionen bis 2020 im Vergleich zum Jahr 1990 um 40 Prozent senken will. Diesbezüglich war im vergangenen Herbst ein Aktionsplan ins Spiel gebracht worden, nach dem auch die Stromerzeuger ihren Klimagas-Ausstoß drastisch reduzieren sollen. Da insbesondere ältere Braunkohle-Kraftwerke eine extrem hohe CO2-Bilanz aufweisen, müssten diese nach Einschätzung der Bundesnetzagentur bereits kurz- bis mittelfristig stillgelegt werden, um Deutschlands Klimaziele verwirklichen zu können.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft