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Politiker und Prominente diskutieren über Holz als Energieträger

17.05.2013 | Energienachrichten

Im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) haben Spitzenpolitiker und Prominente über die Bedeutung des Waldes für die deutsche Energiewende debattiert. Dabei zeigten sich unterschiedliche Auffassungen bei der Frage, auf welchen Pfeilern die Energiewende künftig basieren kann und wie die Rolle des Energieträgers Holz einzuschätzen ist.

Während der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, die Meinung vertrat, dass die Energiewende vor allem auf Wind und Sonne gründen sollte, mahnte Bundesumweltminister Peter Altmaier, die Bedeutung des Rohstoffes Holz als Energieträger nicht zu unterschätzen. Diese Ansicht wurde auch von Philipp zu Guttenberg, Präsident der AGDW und Gastgeber der Podiumsdiskussion, unterstützt: "Holz aus unseren Wäldern ist wohl die intelligenteste, nachhaltig nachwachsende Ressource, die wir in Deutschland haben. Wir müssen jetzt den intensiven Dialog darüber weiterführen, wie wir die Produktion von heimischem Holz fördern und den Rohstoff effizient einsetzen, damit die Energiewende gelingt."

Neben Bundesumweltminister Peter Altmaier und Grünen-Chef Cem Özdemir nahmen auch Schauspieler Hannes Jaenicke und Waldmanagerin Stephanie Gräfin Bruges von Pfuel an der Diskussionsrunde teil. Altmaiers Kernaussage lautete wie folgt: "Holz ist der bedeutendste erneuerbare Energielieferant. Aus Holz werden aktuell fast dreimal mehr Terrawattstunden Strom gewonnen als aus Windenergie. Holz wird unterschätzt." Cem Özdemir war anderer Ansicht: "Die Energiewende basiert insbesondere auf der Nutzung von Windenergie und Photovoltaik. Biomasse soll dagegen eher deren Schwankungen in der Energieerzeugung ausgleichen. Holz sollte primär zunächst stofflich, z. B. als Baumaterial, genutzt werden." Stephanie Gräfin Bruges von Pfuel erklärte: "Es ist wichtig, dass die Menschen wissen, dass es in Deutschland zwei Millionen private Waldeigentümer gibt. Durch ihr Engagement steht der Wald auch als Arbeitsplatz und Naherholungsgebiet zur Verfügung." Hannes Jaenicke ergänzte: "Wald ist die viel bessere Biomasse als etwa Mais, aus dem Biogas entsteht. Das wissen die Leute aber nicht."

Einigkeit herrschte unter den Podiumsteilnehmern in der Ansicht, dass die Nutzung von heimischem Holz stets Vorrang vor Importen haben müsse, da diese eventuell aus Gebieten mit weniger strengen Nachhaltigkeitskriterien stammen könnten. Deutschland sei eine der am besten gemanagten Waldwirtschaften überhaupt und besitze deshalb Vorbildcharakter für andere Länder.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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