Studie: Deutscher Heizungsbestand zu 80 Prozent veraltet

Studie: Deutscher Heizungsbestand zu 80 Prozent veraltet

14.05.2013 | Energienachrichten

Obwohl die Heiztechnik zunehmend effizienter wird, finden sich in deutschen Heizungskellern immer ältere Anlagen. Lediglich ein Fünftel aller Heizungen entspricht dem aktuellen Stand der Technik. Und bei den mehr als fünf Millionen veralteten Heizanlagen in Deutschland entweicht jeder dritte Cent ungenutzt durch den Schornstein. Dies sind die zentralen Erkenntnisse einer aktuellen Studie, die Shell und der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) in Zusammenarbeit mit dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) und dem Institut für Technische Gebäudeausrüstung (ITG) erstellt haben. Die Studie wurde unter dem Titel "Klimaschutz im Wohnungssektor - Wie heizen wir morgen? Fakten, Trends und Perspektiven für Heiztechniken bis 2030" veröffentlicht.

Laut Untersuchung ist der Austausch veralteter Heizanlagen die wirtschaftlichste und kosteneffizienteste Modernisierungsmaßnahme überhaupt. Durch eine beschleunigte Heizungsmodernisierung, neue Heiztechniken und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, so die Studie, würden sich die Treibhausgasemissionen des deutschen Wohnungssektors bis 2030 um rund 30 Prozent reduzieren lassen.

"Ohne Effizienzgewinne im Hauswärmebereich können die Energie- und Klimaziele nicht erreicht werden und ist die Energiewende nicht zu schaffen", so Dr. Jörg Adolf, Chefvolkswirt bei Shell Deutschland während der Vorstellung der Studie in Hamburg. "Die Modernisierung häuslicher Wärmeerzeuger liegt seit 2007 bei nur etwa drei Prozent pro Jahr. Hält das geringe Modernisierungstempo an, wird ein Großteil der Heizungen im Jahr 2030 über 30 oder gar 40 Jahre alt und entsprechend ineffizient sein", ergänzte Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH.

Der Haushaltssektor ist mit einem Endenergieverbrauch von 625 Milliarden Kilowattstunden sowie einem Anteil von rund 25 Prozent einer der großen Endverbrauchssektoren. Mehr als 70 Prozent des häuslichen Energieverbrauchs werden für die Raumwärme benötigt, weitere 14 Prozent für die Warmwasserbereitung. Laut Studie sind von den aktuell rund 21 Millionen Wärmeerzeugern in Deutschland fast drei Millionen über 25 Jahre alt. Zudem würden sich im bundesweiten Heizungsbestand noch rund 2,5 Millionen Gas- und Öl-Standardkessel befinden, obwohl diese Modelle bereits seit etwa 15 Jahren nicht mehr eingebaut werden dürfen.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft

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