AKW Brunsbüttel: Jedes vierte Atommüllfass beschädigt

AKW Brunsbüttel: Jedes vierte Atommüllfass beschädigt

10.12.2014 | Energienachrichten

Zu Wochenbeginn hat der Energiekonzern Vattenfall als der Betreiber des stillgelegten Atomkraftwerkes Brunsbüttel mitgeteilt, dass jedes vierte gelagerte Fass mit schwach- und mittelradioaktivem Abfall starke Schäden aufweise. Vattenfall sowie die zuständige Atomaufsicht hatten bereits zuvor einräumen müssen, dass die insgesamt 670 Fässer in den Betonkavernen in Brunsbüttel über drei Jahrzehnte hin nicht kontrolliert worden waren. Die Behälter sollen nun geborgen werden.

Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck will von einer Kommission aufarbeiten lassen, warum der Zustand der Atommüllfässer in Brunsbüttel 30 Jahre lang nicht kontrolliert wurde. Habeck sagte am gestrigen Dienstag gegenüber dem TV-Sender NDR: "Ich weiß nicht, ob es jemand gewusst hat oder ob es einfach schlichtweg vergessen wurde. Das versuchen wir aufzuarbeiten in einer Kommission, die auch die Geschichte des Vergessens oder der Nicht-Information der Öffentlichkeit ans Licht befördern soll."

Einige Fässer seien laut Habeck ineinander verkeilt und teilweise ausgelaufen. "Die Fässer drohen auseinanderzufallen." Vattenfall habe das Konzept zur Bergung der Behälter immer wieder nachbessern müssen, so der Umweltminister gegenüber dem NDR. Sein Fazit lautet: "Der Befund ist unfassbar, dass man dieses Problem über die letzten 30 Jahre nicht angegangen hat."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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