Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat die Bundesregierung aufgefordert, den Fokus der Energiewende stärker in Richtung der privaten Wohnkosten zu lenken. Laut Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums zahlen deutsche Haushalte im Schnitt mehr als 1.500 Euro pro Jahr allein für die Wohnenergie und damit rund 130 Euro im Monat. Von 1995 bis 2007 sind diese Kosten um über 60 Prozent angewachsen - Tendenz steigend.
"Angesichts der Debatte um die Kosten der Energiewende muss der Blick endlich stärker auf die Entlastung privater Haushalte und die Erschließung der dort schlummernden Einsparpotenziale gelenkt werden", fordert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Dabei reiche es nicht aus, allein das Thema Strom im Blick zu haben. Miller: "Während alle Welt über Strompreise spricht, belasten die Preise für Öl und Erdgas zum Heizen die Verbraucher mit einem Anteil von mehr als drei Viertel an den gesamten Kosten für Wohnenergie."
Aus Sicht des NABU ist die Problematik vor allem durch schlüssige Konzepte zur Verbesserung der Energieeffizienz zu lösen. Durch energetische Sanierungen könnten die Kosten für Hauseigentümer und Mieter deutlich gesenkt und gleichzeitig der Bedarf an teuren Kraftwerken reduziert werden. "Wer die Energiewende meistern will, kommt nicht darum herum, über die Gebäudesanierung zu sprechen", betont Leif Miller. Auch, weil hier große Potenziale zur CO2-Reduzierung lägen.
© 2012 StromAuskunft.de
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft