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Risse in belgischem Atomreaktor

13.08.2012 | Energienachrichten

Das belgische Kernkraftwerk Doel nahe Antwerpen ist wegen des Verdachts auf Risse im Reaktorbehälter bis auf weiteres stillgelegt worden. Belgiens Innenministerin schloss durch die sofortige Abschaltung weiteres Gefahrenpotenzial aus. Darüber hinaus teilte der zuständige Netzbetreiber mit, die Energieversorgung des Landes sei nicht gefährdet.

Weltweit sind 21 weitere Reaktorbehälter des gleichen Typs im Einsatz. Die belgische Atomaufsichtsbehörde hat nun um Prüfung gebeten, wo genau sie verbaut wurden. Laut Recherchen der Zeitung "Le Monde" seien zehn Reaktorbehälter dieses Typs nach Europa geliefert worden, unter anderem nach Deutschland, Spanien, in die Niederlande und die Schweiz. Die aus Rotterdam stammende Herstellerfirma besteht allerdings bereits seit 1996 nicht mehr.

Belgien verfügt über zwei Atomkraftwerke mit mehreren Reaktorblöcken, die insgesamt mehr als die Hälfte des belgischen Strombedarfs produzieren. Bereits 2003 hatte das Parlament beschlossen, die beiden AKW zwischen den Jahren 2015 und 2025 schrittweise abzuschalten. Sollte der betroffene Reaktor aus Sicherheitsgründen dauerhaft stillgelegt bleiben, könnte sich der bisherige Ausstiegsplan allerdings ändern.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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