Stromversorger: Halbherzige Investitionen in Energiewende

Stromversorger: Halbherzige Investitionen in Energiewende

08.08.2012 | Energienachrichten

Deutschlands Stromversorger verhalten sich in Sachen Energiewende-Investitionen ambivalent. Laut der aktuellen Studie "Branchenkompass 2012 Energieversorger" des Beratungsunternehmens Steria Mummert Consulting wollen zwar drei von vier Versorgern die Ökostromerzeugung ausbauen, allerdings plant nur die Hälfte der Unternehmen im Bereich intelligenter Netze, der sogenannten Smart Grids, aktiv zu werden. Der flächendeckende Ausbau von Smart Grids wird seitens Experten als ausschlaggebend für den Erfolg der Energiewende angesehen.

"Eine Energiewende ohne Investitionen in Smart Grids ist undenkbar. Die schwankenden Energieflüsse von Solar- und Windenergie müssen mit einem intelligenten Netzmanagement beherrscht werden", so Norbert Neumann, Energieexperte von Steria Mummert Consulting. Sieben von zehn Energieversorgern planen laut Studie zwar Investitionen in die Instandhaltung und Modernisierung der Verteilnetze, speziell beim Thema Smart Grids bleiben entsprechende Ambitionen jedoch hinter den Erwartungen zurück.

"Der Widerspruch ist unter anderem dadurch zu erklären, dass Investitionen in Smart Grids vom Gesetzgeber derzeit nicht spezifisch gefördert werden. Es fehlen politische Modelle, die entsprechende Anreize schaffen", weiß Experte Neumann. Die Investitionszurückhaltung der Versorger sei auch auf die sich abzeichnenden höheren Netzentgelte zur Finanzierung neuer Stromtrassen zurückzuführen.

© 2012 StromAuskunft.de

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


Ähnliche Energienachrichten