Eine Umfrage des Kieler Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN), an der sich deutschlandweit rund 500 Lehrkräfte beteiligten, hat ergeben, dass Kinder und Jugendliche nach Ansicht der meisten Pädagogen zu wenig über Energie lernen. Demnach halten zwei Drittel der Lehrer an Schulen mit Standardlehrplan die Situation für verbesserungswürdig. Nur an Schulen, die von sich aus den Themenschwerpunkt Energie setzen, werden die Angebote als ausreichend eingeschätzt. Gut 80 solcher "Energie-Schulen" gibt es in Deutschland, sie liegen vor allem in Nordrhein-Westfalen und Berlin.
Viele der Befragten wünschen sich einen fächerübergreifenden Unterricht, der die naturwissenschaftlich-technischen Grundlagen mit ökonomischen, ökologischen und gesellschaftspolitischen Aspekten des Themas Energie verzahnt. Um dies zu erreichen, müssten unter anderem die Lehrpläne optimiert werden. Zwei Drittel der Lehrkräfte beklagen zudem, dass das Thema Energie in der Grundschule unterrepräsentiert sei und dem komplexen Wissen deshalb später die Basis fehle.
Die Studie wurde vom IPN im Auftrag der RWE Stiftung erstellt. Dr. Stephan Muschick, Geschäftsführer der RWE-Stiftung: "Deutschland hat mit der Energiewende ein Projekt beschlossen, für das wir über alle sozialen Schichten und politischen Anschauungen hinweg einen Konsens brauchen. Inwieweit die Bürgerinnen und Bürger beispielsweise neue Stromtrassen, Kraftwerke und Speichertechnologien unterstützen, hängt auch von ihrem Wissen rund um Energie ab."
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft