Studie: Atomausstieg beeinflusst Strompreise kaum

Studie: Atomausstieg beeinflusst Strompreise kaum

03.07.2012 | Energienachrichten

Die Umweltorganisation Greenpeace hat beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) eine Studie in Auftrag gegeben, die die Auswirkungen des Atomausstiegs auf die Strompreise, den Klimaschutz und die Kraftwerksinvestitionen in Deutschland und Europa untersucht. Zentrales Ergebnis: Laut Studie werden die hiesigen Großhandelsstrompreise durch den Atomausstieg nur minimal steigen. Entscheidender für die Entwicklung des Strompreises sei hingegen eine wirkungsvolle Effizienzpolitik, die den Energieverbrauch stabil halte. Auf diese Weise könnten die restlichen Kraftwerke die Nachfrage überwiegend decken.

"Wenn die Strompreise steigen, ist nicht der Atomausstieg der Sündenbock, sondern Wirtschaftsminister Rösler, der die Energieeffizienz blockiert", so Niklas Schinerl, Energieexperte von Greenpeace. "Wenn Rösler den Stromverbrauch nicht stabil hält, setzt er die Energiewende nicht richtig um - und dann werden die Preise steigen." Laut Studie kostet die Kilowattstunde Großhandelsstrom im Jahr 2020 trotz Atomausstieg 5,1 Cent. Zu exakt dem gleichen Preis kommt das DIW bei dem Szenario einer Laufzeitverlängerung ohne begleitende Effizienzmaßnahmen.

"Die positiven Wirkungen von Energieeffizienzverbesserungen werden unterschätzt. Ein möglicher Strompreisanstieg kann durch bessere Effizienz deutlich abgemildert werden", resümiert Claudia Kemfert, Mitautorin der Studie und Leiterin des Bereichs Energie, Verkehr, Umwelt am DIW.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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