Textilunternehmen verweigern EEG-Umlage

Textilunternehmen verweigern EEG-Umlage

26.06.2012 | Energienachrichten

Die steigende EEG-Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien in Deutschland stößt auf zunehmenden Widerstand in Teilen der Wirtschaft. Wie das Magazin "impulse" aktuell berichtet, verweigern inzwischen vier Unternehmen aus der Textilbranche die Zahlung der Umlage an ihre Stromlieferanten und erwarten daher in Kürze die ersten Klagen der Versorger.

Ein entsprechender Rechtsstreit ist von den betreffenden Textilfirmen dabei durchaus kalkuliert, denn sie wollen den Fall bis vor das Bundesverfassungsgericht bringen. Aktuell müssen Unternehmen, die nicht unter Ausnahmeregelungen fallen, rund 3,6 Cent pro Kilowattstunde als EEG-Umlage zahlen. Für das nächste Jahr rechnen Experten mit bis zu fünf Cent. "Wenn das so weitergeht, dann sind die Kosten für die Umlage bald so hoch wie unser Gewinn. Dann können wir zusperren", so Textilunternehmer Bernd Drechsel gegenüber "impulse". Seit März verweigert seine Firma die Zahlung der Ökostrom-Umlage. 

Die Kosten nach dem EEG belasten vor allem Mittelständler, die mit ihrem Stromaufkommen knapp unter der Befreiungsgrenze liegen. Und dies kann mitunter bizarre Folgen haben: "Bei manchen heißt es am Ende des Jahres: Fenster auf und Heizung an, alle Motoren laufen lassen und 24 Stunden Licht im ganzen Haus, nur um über die Verbrauchsgrenze zu kommen", äußert ein Textilunternehmer im Interview.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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