Brasilien: Vorbild bei erneuerbaren Energien

Dass der aktuelle UN-Gipfel "Rio+20" erneut in Brasilien stattfindet, ist nicht nur ein symbolischer Brückenschlag, sondern auch ein explizites Lob an das Land. Denn Brasilien bezieht mittlerweile 45 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen. "Global gesehen liegt der Anteil der erneuerbaren Energien bei 13 Prozent, in Brasilien ist der Anteil über vier Mal so hoch. Die Windenergie hat inzwischen den Durchbruch geschafft, bis 2016 sollen 7 GW an Kapazität aufgebaut werden. Die Regierung will auch auf Solarenergie setzen. 80 Prozent der Elektizität in Brasilien stammen momentan aus Wasserkraftwerken", weiß Oliver Döhne, Repräsentant von Germany Trade & Invest in São Paulo.

Trotzdem ist Brasiliens Energieversorgung nicht unumstritten. Der Bau von riesigen Wasserkraftwerken im Amazonasgebiet hat zu massiven Protesten geführt, ebenso wie die fortwährende Abholzung des Regenwaldes. Auch die Strom- und Wasserversorgung brasilianischer Großstädte krankt an geringer Effizienz, und im Personenverkehr und Gütertransport müssen neue Lösungen gefunden werden. So bleibt Brasilien zwar ein Vorbild bei der Nutzung erneuerbarer Energien, jedoch nicht im Sinne einer erfolgreichen und umweltgerechten Energiewende.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft