Gasmarkt: Kartellamt kritisiert Stadtwerke

Gasmarkt: Kartellamt kritisiert Stadtwerke

04.05.2012 | Energienachrichten

Anfang der Woche hat das Bundeskartellamt einen Bericht über den Zusammenhang von Gas-Konzessionsabgaben für Durchleitungen und dem Wettbewerb auf dem deutschen Gasmarkt vorgelegt. Darin werden erhöhte Konzessionsabgaben als wettbewerbshemmend kritisiert. Laut Bundeskartellamt würden zahlreiche Stadtwerke den Gasmarkt durch solch stark überhöhte Konzessionsabgaben beschränken und somit Wettbewerber behindern.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hat als Interessenvertretung der Stadtwerke mit Unverständnis auf die Kritik des Kartellamtes reagiert. Rund 80 Prozent der mehrheitlich in kommunaler Hand befindlichen Unternehmen würden die niedrige Sondervertragskonzessionsabgabe für Durchleitungen anwenden. "Woraus das Bundeskartellamt hier die massive Behinderung durch kommunale Unternehmen herleiten will, erschließt sich uns nicht", bemängelt VKU-Hauptgeschäftsführer Reck.

Der Bericht des Kartellamtes stellt desweiteren fest, dass Haushaltskunden kommunalen Unternehmen eine höhere Loyalität entgegenbringen und benennt diese Tatsache als "Stadtwerkefaktor". Reck: "Anstatt diesen Stadtwerkefaktor als einen Wettbewerbsparameter anzuerkennen, der auf der Leistung der Stadtwerke, nämlich Vertrauensbildung und Verlässlichkeit, beruht, verfolgt das Bundeskartellamt weiterhin einen Feldzug gegen kommunale Unternehmen."

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft


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