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Energiewende ist unsozial finanziert

24.04.2012 | Energienachrichten

Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln ist die derzeitige Finanzierung der Energiewende unsozial. Geringverdiener werden durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Verhältnis bis zu zehnmal schwerer belastet als Haushalte mit hohem Einkommen.

Der Studie zufolge fließt bei den einkommensschwächsten Haushalten fast ein Prozent der verfügbaren Einkommen in die EEG-Finanzierung. Bei der Haushaltsgruppe mit den höchsten Einkommen sind es dagegen nur 0,1 Prozent. "Dieser Effekt könnte sogar noch höher ausfallen, wenn man bedenkt, dass vor allem Hauseigentümer, die tendenziell überdurchschnittliche Einkommen beziehen, von der EEG-Förderung profitieren, da nur Eigenheimbesitzer Solardächer installieren können", sagt Studienleiter Dr. Hubertus Bardt.

Der Anteil der EEG-Umlage an den Stromkosten stieg innerhalb der letzten zwei Jahre um rund 75 Prozent. Diese Steigerung belastet die unteren Einkommensgruppen überproportional. Laut Studie muss perspektivisch ein Ausstiegszenario aus der Förderung erneuerbarer Energien entwickelt werden. "Will man tatsächlich einen Marktanteil von 80 Prozent oder mehr erreichen, muss die Politik die Rahmenbedingungen verändern, wenn es weiterhin einen Markt für Strom geben soll", so Hubertus Bardt.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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