Förderdebatte um europäische Atomkraft

Förderdebatte um europäische Atomkraft

17.04.2012 | Energienachrichten

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die Bundesregierung aufgefordert, den Vorstoß Großbritanniens, Frankreichs, Polens und Tschechiens bezüglich einer Förder-Gleichstellung der Atomkraft mit erneuerbaren Energien unmissverständlich zurückzuweisen. Die vier Länder wollen bei der Festlegung von EU-Klimazielen die Atomkraft und auch die Abscheidung und Speicherung von CO2 aus Kohlekraftwerken mit klimafreundlichen Technologien gleichstellen.

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: "Es ist ein beispielloser Vorgang, dass hier faktisch Markteinführungshilfen für eine Technologie gefordert werden, die seit über einem halben Jahrhundert kommerziell betrieben wird." Es sei bezeichnend, dass weltweit noch nie ein Atomkraftwerk in einem Strommarktumfeld ohne massive staatliche Subventionen errichtet worden sei.

"In Japan wird in zwei Wochen von 54 Atomreaktoren kein einziger mehr in Betrieb sein. Ein Jahr nach Fukushima, in der EU eine Renaissance-Debatte für die Atomkraft zu starten, ist an Absurdität kaum mehr zu überbieten", so der Leiter Politik und Presse der DUH, Gerd Rosenkranz. Zudem könne kein Atomkraftwerk, das in Europa in Zukunft gebaut werde, zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung noch ökonomisch mit Windenergie oder Solarkraft konkurrieren. Die Rechnung würden am Ende, in welchem Land auch immer, die Stromkunden oder die Steuerzahler begleichen müssen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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