Der Vorstandsvorsitzende der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Hans-Peter Villis, hat im Rahmen der diesjährigen Bilanzpressekonferenz 2011 als ein schwieriges, aber auch wegweisendes Jahr für das Unternehmen bezeichnet. "Mit der Inbetriebnahme des ersten kommerziellen Offshore-Windparks in Deutschland, der offiziellen Inbetriebnahme des neuen Wasserkraftwerks in Rheinfelden, der Fertigstellung der mit einer Nabenhöhe von 138 Metern höchsten Windenergieanlage im Nordschwarzwald hat die EnBW beispielgebende Projekte auf den Weg gebracht und umgesetzt", so Villis.
Der Energiekonzern steigerte zwar seinen Stromabsatz im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent, das operative Ergebnis verschlechterte sich in 2011 jedoch insbesondere aufgrund der Belastungen aus der Energiewende um 17 Prozent. Negativ auf das Ergebnis wirkten vor allem die im vergangenen Jahr eingeführte Brennelementesteuer sowie das dauerhafte Abschalten zweier EnBW-Kernkraftwerke. Auch im Geschäftsfeld "Netz und Vertrieb" reduzierte sich das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um rund 25 Prozent. Ursache hierfür waren höhere Aufwendungen im Netzbereich wie beispielsweise Anschlusskosten von Offshore-Windparks. Das Geschäftsfeld Gas lag gar um 36 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Gründe waren sowohl der Verkauf der GESO Beteiligungs- und Beratungs-AG als auch der witterungsbedingt niedrigere Gasbedarf gegenüber dem Vorjahr.
Allerdings entwickelte sich der Bereich "Energie- und Umweltdienstleistungen" der EnBW mit einem Plus von mehr als 70 Prozent äußerst positiv. Für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens plant der Konzern nach eigenen Aussagen den schrittweisen Umbau in Richtung CO2-armer Erzeugungskapazitäten, insbesondere hinsichtlich Wind- und Wasserkraft. Diesbezüglich prüft die EnBW derzeit rund 100 Standorte, auf denen insgesamt etwa 400 Windkraftanlagen errichtet werden könnten. 22 dieser Flächen in Baden-Württemberg hat sich der Konzern bereits gesichert.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft