Im Interview mit dem TV-Sender PHOENIX hat sich der ehemalige Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, positiv zu den aktuell beschlossenen Kürzungen der deutschen Solarförderung geäußert. "Wir hatten in den letzten Jahren einen gigantischen Zubau an Solaranlagen, der über den Erwartungen lag. Wir werden trotz Förderkürzungen erleben, dass Photovoltaik-Anlagen nach wie vor errichtet werden. Aber wahrscheinlich auf einem Niveau, das verträglicher ist, gerade wegen der Frage des künftigen Netzausbaus", so Kurth gegenüber PHOENIX.
Darüber hinaus erhofft sich der ehemalige Netzagentur-Chef einen Stimmungswechsel für den Ausbau der deutschen Stromnetze. "Ich setze darauf, dass man die Akzeptanz erhöhen kann. Und dass man durch einen frühzeitigen Dialog mit den Bürgern, die Bereitschaft, so etwas auch im unmittelbaren Umfeld zu akzeptieren, erhöhen kann." Für den notwendigen Netzausbau müsse viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Deshalb müsse der Dialog mit Bürgerinitiativen und Umweltverbänden bereits in einer sehr frühen Phase gesucht werden. Kurth: "Wegen des Themas Energiewende haben wir die Chance, eine Stimmung, die nicht so freundlich ist, zu drehen."
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft