Stromabschaltprämie für Unternehmen

Stromabschaltprämie für Unternehmen

25.01.2012 | Energienachrichten

Infolge der beschleunigten Integration erneuerbarer Energien ist die Stabilität der deutschen Stromnetze zunehmenden Schwankungen ausgesetzt. Um etwaigen Überlastungen bzw. Blackouts vorzubeugen, hat das Bundeswirtschaftsministerium nach Berichten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine "Abschaltverordnung" erarbeitet. Diese sieht vor, dass energieintensive Unternehmen, die in Krisensituationen den Stromverbrauch herunterfahren, eine finanzielle Prämie erhalten.

Für die Bereitschaft, im Falle von Engpässen den Strom abzustellen, soll der Industrie demnach eine Entschädigung von bis zu 60.000 Euro pro Abnehmer und Jahr eingeräumt werden. Da nur sehr wenige Großverbraucher für ein solches Szenario in Frage kommen, dürften die Mehrkosten nach Schätzung der Bundesregierung im Höchstfall bei rund 100 Millionen Euro pro Jahr liegen. Allerdings würde diese Summe über die Netzentgelte und somit die Strompreise auf die Verbraucher umgelegt.

Laut Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ist die Industrie mit einem Verbrauch von mehr als 40 Prozent der größte Stromabnehmer in Deutschland. Beim künftigen Energiemanagement, dass sich zunehmend auf fluktuierende Stromquellen stützt, kommt Industrie-Unternehmen deshalb eine besonders hohe Bedeutung zu. Das Prinzip der Abschaltprämie wird im Nachbarland Frankreich bereits seit Jahren erfolgreich praktiziert und wirft dort keine ökonomischen Probleme auf.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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