Das arrhenius-Institut für Energie- und Klimapolitik hat im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace eine Studie zur Stromnutzung der Deutschen Bahn erstellt. Demnach könnte die Bahn ihren Strombedarf innerhalb der nächsten 20 Jahre komplett mittels erneuerbarer Energien decken. Ein vollständiger Umstieg auf Ökostrom, so das Ergebnis der Studie, sei für die Bahn auch wirtschaftlich vertretbar.
Vor allem durch Investitionen in Windkraftanlagen könnten die Kosten einer erneuerbaren Stromversorgung für den Schienenverkehr vergleichbar mit den Kosten für konventionellen Strom gestalltet werden, so die Studie. Bislang deckt die Deutsche Bahn zwei Drittel ihres Strombedarfs aus Atom- und Kohlekraftwerken. Andree Böhling, Energie-Experte von Greenpeace: "Die zaghaften Schritte der Bahn in Richtung erneuerbare Energien sind bislang vor allem grüne PR. Bahnchef Grube setzt auch nach Fukushima auf hochriskanten Atomstrom und klimazerstörende Kohle." Rund 15 Prozent des Bahnstroms stammen aus der Atomkraft, weitere 49 Prozent aus Kohlekraftwerken.
Für eine vollständige Stromversorgung aus erneuerbaren Energien müsste die Bahn laut Studie jährlich eine Leistung von 500 Megawatt Windkraft installieren. Böhling ergänzt diesbezüglich: "Die Energiewende liefert dabei kein Alibi für überzogene Preiserhöhungen, weil Energie nur zehn Prozent der Ticketkosten ausmacht." Zu dem Ergebnis, dass die Bahn ihren erneuerbaren Stromanteil mit geringen Mehrkosten erhöhen könnte, kommt auch eine eigene Studie des Bundesumweltministeriums.
© 2011 StromAuskunft
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft