Sanierungsförderung: Politik ohne Einigung

Sanierungsförderung: Politik ohne Einigung

24.11.2011 | Energienachrichten

Noch immer ist die politische Debatte um ein Gesetz zur steuerlichen Förderung energetischer Gebäudesanierungen ergebnislos. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat die ausbleibende Einigung nun scharf kritisiert. Laut BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann bedrohe die dauerhafte Blockadehaltung von Bund und Ländern nicht nur zunehmend die Energiewende, sondern führe auch zu einer massiven Verunsicherung der Handwerksbetriebe. "Besonders kleine und mittelständische Unternehmen, denen sich die Politik angeblich immer besonders verpflichtet fühlt, werden durch die seit Monaten andauernde Hängepartie im Stich gelassen", so Klusmann.

Der BEE-Geschäftsführer betont, dass ausgereifte Alternativvorschläge für ein entsprechendes Gesetz längst vorhanden seien: "Wir schlagen ein Modell vor, das auch Teilsanierungen fördert und für die Länder unter dem Strich zu deutlich geringeren Steuerausfällen führt. Bei einer Gesamtbetrachtung sind bei unserem Alternativvorschlag sogar Mehreinnahmen für den Fiskus zu erwarten, da die investitionsbedingten höheren Steuereinnahmen die Mindereinnahmen der Abschreibung mehr als kompensieren."

Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat die Bundesregierung lediglich ein Konzept vorgelegt, das ausschließlich Vollsanierungen mit einer hundertprozentigen Abschreibungsmöglichkeit fördert. Wegen des extrem hohen Investitionsaufwandes zwischen 50.000 und 100.000 Euro für ein typisches Einfamilienhaus würde dieses Modell aber nur geringe Teile der Bevölkerung erreichen. Klusmann: "Deshalb muss eine Steuerabschreibung auch schon für den alleinigen Ersatz einer fossilen Heizung durch erneuerbare Wärmequellen wie Pelletheizung, Umweltwärme und Solarthermie möglich sein."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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