Gorleben: Fehlerhafte Strahlenberechnung

Gorleben: Fehlerhafte Strahlenberechnung

27.10.2011 | Energienachrichten

Nach Ansicht von Greenpeace hat das Niedersächsische Umweltministerium eine fehlerhafte Berechnung der Strahlenmessungen am Atommüll-Zwischenlager Gorleben erstellt. Mit einer aktuellen Analyse hat die Umweltorganisation nachgewiesen, dass der zulässige Jahresgrenzwert von 0,3 Millisievert bis Ende 2011 überschritten werden könnte. Die Strahlenmessungen bilden die Grundlage für die Ende Oktober anstehende Entscheidung über den nächsten Castortransport.

Die Greenpeace-Berechnungen ergeben eine mögliche Strahlendosis von 0,305 Millisievert in diesem Jahr. Das Ministerium hatte hingegen einen Strahlenwert von 0,233 Millisievert errechnet. Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace: "Bei der Bewertung des Ministeriums handelt es sich um klare Berechnungsfehler, bei denen es keinen Interpretationsspielraum gibt. Es scheint, als hätte Umweltminister Sander die Messwerte heruntergerechnet, um den geplanten Castortransport nicht zu gefährden."

Ende November sollen voraussichtlich elf Castorbehälter aus der französischen Plutoniumfabrik La Hague nach Gorleben transportiert werden. Jeder Castor beinhaltet vier Mal so viel Radioaktivität wie beim Super-GAU in Fukushima ausgetreten ist.

© 2011 StromAuskunft

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


Ähnliche Energienachrichten