Industrie verteidigt Netzentgelt-Befreiung

Industrie verteidigt Netzentgelt-Befreiung

21.10.2011 | Energienachrichten

Die energieintensiven Industrien (EID) haben die Befreiung einiger im Stromverbrauch besonders intensiver Unternehmen von Netzentgelten verteidigt und diesbezügliche Kritik zurückgewiesen. Die Entlastung der Industrie führe nicht zu einer Mehrbelastung der Verbraucher, so EID-Sprecher Dr. Utz Tillmann: "Die Entlastung ist nicht der Grund für den Anstieg der Strompreise. Sie ist auch begründet, weil die befreiten Unternehmen das Netz nicht belasten, sondern im Gegenteil durch ihren kontinuierlichen Stromverbrauch zu stabilisieren helfen. Dadurch werden die rund 20 betroffenen Firmen bei der Energiewende sogar immer wichtiger."

Die Ermäßigung bei den Netzentgelten sei nötig, um die Steigerung der Energiekosten für die energieintensiven Unternehmen abzufedern, argumentiert Dr. Johann Overath, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Glasindustrie: "Die Grundstoffindustrien benötigen international wettbewerbsfähige Strompreise. Die Ermäßigung bei den Netzentgelten ist eine der wenigen Möglichkeiten, die energieintensivsten Unternehmen zu entlasten und damit deren Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten."

Die energieintensiven Industrien beschäftigen in Deutschland rund 875.000 Mitarbeiter und damit 14 Prozent der Arbeitskräfte des verarbeitenden Gewerbes. Zudem sichert laut EID jeder Arbeitsplatz in der energieintensiven Grundstoffproduktion etwa zwei weitere Arbeitsplätze in angeschlossenen Industriezweigen sowie im Dienstleistungssektor.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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