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Keine Energiewende ohne Stromtrassen

18.10.2011 | Energienachrichten

Angesichts zunehmender Bürgerproteste gegen den Bau neuer Stromtrassen warnt der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, im Wirtschaftsmagazin Capital vor einem Scheitern der Energiewende: "Bei starkem Wind und Sonnenschein im Norden ist das Netz jetzt schon überfordert. Sollten sich alle Bürgerproteste gegen den Bau neuer Stromtrassen durchsetzen, können Sie die Energiewende zu den Akten legen."

Matthias Kurth weiter: "Sie können nicht für die Abschaltung von Atomkraftwerken und gleichzeitig gegen den Ausbau des Stromnetzes sein." Der Staat müsse "in bestimmten Situationen auch den Mut haben, den Bürgern mal mit guten Argumenten zu widersprechen". Auch der Angst vieler Bürger vor Elektrosmog durch Höchstspannungsleitungen schließt sich der Präsident der Bundesnetzagentur nicht an. "Man sollte nicht alle wissenschaftlichen Minderheitsargumente für bare Münze nehmen", so Kurth. Es gebe viele andere Studien, die zu einem gegenteiligen Ergebnis kämen.

Der Ausbau des deutschen Stromnetzes gilt als zentraler Faktor für die Energiewende. Ein Großteil des Windstroms soll künftig aus dem Norden der Republik über neue Stromtrassen bis ins dicht besiedelte Süddeutschland transportiert werden. Gegen die aktuellen Ausbaupläne haben Bürgerinitiativen bereits vielerorts Klagen angekündigt.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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