66 Prozent Erneuerbare in Süd-Sachsen-Anhalt

66 Prozent Erneuerbare in Süd-Sachsen-Anhalt

19.09.2011 | Energienachrichten

Das Bundesland Sachsen-Anhalt ist bei der Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energien absoluter Vorreiter. Während im gesamten Bundesgebiet derzeit 17 Prozent der Stromproduktion aus regenerativen Quellen stammen und die Bundesregierung bis 2020 ein Ziel von 30 Prozent anstrebt, sind es im Süden von Sachsen-Anhalt schon heute 66 Prozent. Das berichtet Ulf Matthes, zuständiger Abteilungsleiter bei der envia Verteilnetz GmbH.

Ulf Matthes ist seit 2002 Abteilungsleiter und hat miterlebt, wie sich die installierte Leistung erneuerbarer Energien in seinem Netzgebiet innerhalb der letzten Jahre fast vervierfacht hat. Betrug sie 2001 noch rund 500 Megawatt, waren es Ende 2010 gut 2000. Dieser erhebliche Anstieg, so Matthes, sei vor allem der Windkraft zu verdanken. Mit fast 1700 Megawatt steuert sie mehr als drei Viertel der erneuerbaren Leistung bei. Weit dahinter folgt die Solarenergie mit 250 Megawatt vor der Biomasse mit 77 Megawatt. Noch deutlicher ist der Anstieg an den Vergütungssummen für erneuerbare Energien abzulesen. Während 2001 133 Millionen Euro an die Erzeuger flossen, waren es im vergangenen Jahr 829 Millionen Euro. Diese Summe werde weiter ansteigen, da die Zahl der Anlagen stetig zunehme und die Förderung über 20 Jahre laufe, so Matthes.

Für den steilen Aufstieg des Windstroms in Sachsen-Anhalt macht der Experte sowohl politische als auch geographische Ursachen verantwortlich. Geographisch gesehen sei das Land für die Stromerzeugung aus Windkraft wie geschaffen. Es sei flach und liege im Korridor der Windströmung von der Nordsee Richtung südliches Brandenburg. Die politischen Weichen für die Windkraft habe Mitte der 90er Jahre die rot-grüne Regierung Höppner gestellt, so Matthes. Seitdem sei die Anzahl der Windkraftanlagen in Sachsen-Anhalt auf mehr als 1.000 Turbinen gestiegen. Die derzeit größte Anlage der Welt lliegt bei Osterfeld an der Autobahn A9 und hat eine Nennleistung von 6.000 Kilowatt.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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