Autobranche hinkt Energiewende hinterher

Autobranche hinkt Energiewende hinterher

14.09.2011 | Energienachrichten

Laut Einschätzung des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) hinkt die deutsche Automobilbranche den Anforderungen der beschleunigten Energiewende deutlich hinterher. Dies zeige sich vor allem auf der diesjährigen Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main.

Viele Neuheiten auf der IAA würden eher auf eine entfernte Zukunft als auf die gegenwärtigen Ansprüche in Sachen Klimaschutz abzielen, urteilt NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger. Das Elektroauto bleibe zwar in aller Munde, werde aber auch auf längere Sicht noch ein Nischenprodukt bleiben - vor allem aufgrund der ungelösten Probleme bei Reichweite, Batterietechnik und Kosten. Deshalb fordert der NABU als oberste Maxime, deutliche Verbrauchseinsparungen bei den klassischen Fahrzeugtypen mit Verbrennungsmotor zu erwirken.

Auch die von der Bundesregierung eingeführte und ab Dezember gültige Energieverbrauchskennzeichnung für Neufahrzeuge erntet vom NABU klare Kritik. Tatsächlich stelle das neue Label schwere und verbrauchsstarke Autos tendenziell besser und suggeriere so dem Kunden eine nicht vorhandene Umweltfreundlichkeit. Dietmar Oeliger: "Es ist der Sache nicht dienlich, wenn ein zweieinhalb Tonnen schwerer Geländewagen mit 10 Litern Verbrauch ein staatlich geprüftes grünes CO2-Label erhält, auch wenn der Motor vergleichsweise effizient arbeitet."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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