Wirtschaftsexperten: Atomausstieg risikoreich

Wirtschaftsexperten: Atomausstieg risikoreich

25.07.2011 | Energienachrichten

In einer Umfrage unter 65 Professoren der Wirtschaftswissenschaften äußerten die Ökonomen teils erhebliche Befürchtungen angesichts möglicher wirtschaftlicher Risiken in Folge des beschleunigten Atomaussiegs. Insbesondere für die Metallindustrie berge der Atomausstieg ein hohes ökonomisches Risikopotential. Große Chancen aus der Abschaltung der deutschen Meiler, so die Experten, würden sich hingegen für die Energiewirtschaft bieten. Für alle anderen Branchen seien allerdings eher Problemstellungen zu erwarten.

Die Studie entstand im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der WirtschaftsWoche. Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM: "Energie ist ein wichtiger Inputfaktor für die Wirtschaft in Deutschland. Unüberlegte Entscheidungen gefährden nicht nur einzelne Unternehmen, sondern den gesamten Standort Deutschland." 58 von 65 Professoren sind der Meinung, der Atomausstieg sei schlecht für die Versorgung mit günstiger Energie und 38 Ökonomen glauben, dass dadurch die hiesige Versorgungssicherheit gefährdet sei. Knapp die Hälfte der Befragten sieht gar die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands beeinträchtigt.

Allerdings rechnet rund die Hälfte der Wirtschaftswissenschaftler mit positiven Auswirkungen auf Investitionen und Innovationen durch den Atomausstieg. Pellengahr: "Der Markt reagiert auf die veränderten Rahmenbedingungen." Im Wettbewerb werde sich nun zeigen, welche Technologien effizient seien und welche nicht.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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