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Wirtschaftsbosse gegen Energiewende

22.06.2011 | Energienachrichten

Laut dem "Capital-Elite-Panel", einer Studie für das Wirtschaftsmagazin Capital, sind fast 80 Prozent der Führungskräfte der deutschen Wirtschaft mit der Arbeit der Bundesregierung unzufrieden und halten die schwarz-gelbe Koalition für schwach. Insbesondere die Kehrtwende in der Atompolitik wird von den Managern als unglaubwürdig bewertet.

Der Studie zufolge halten 60 Prozent der Wirtschaftsbosse einen schnellstmöglichen Ausstieg aus der Kernenergie für falsch - ebenso viele beurteilen das sofortige Abschalten der ältesten Meiler als Reaktion auf die Atomkatastrophe in Fukushima als Fehler. Lediglich jede dritte Führungskraft aus der deutschen Wirtschaft sieht in der Energiewende mehr Chancen als Risiken für die hiesige Ökonomie.

Drei Viertel der befragten Manager erwarten für die Zukunft steigende Strompreise, 69 Prozent rechnen mit Schwierigkeiten beim Bau von Stromtrassen oder Windparks, 59 Prozent fürchten um die Einhaltung der Klimaziele und 34 Prozent prognostizieren Versorgungsengpässe. Zudem geben rund zwei Drittel der Entscheider an, dass sich ihre Haltung zur Kernkraft durch die Vorkommnisse in Japan nicht geändert habe.

Das "Capital-Elite-Panel" wird vom Institut für Demoskopie Allensbach für das Wirtschaftsmagazin Capital seit mehr als 20 Jahren bei Führungskräften aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zweimal jährlich durchführt. Unter den 519 Befragten sind unter anderem 77 Vorstände aus Konzernen mit mehr als 20.000 Beschäftigten. Die aktuelle Befragung lief von Ende Mai bis Mitte Juni 2011.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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