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Kein EHEC durch Biogas

08.06.2011 | Energienachrichten

Der Biogasrat e.V. hat im Zusammenhang mit der Suche nach möglichen Ursachen für den EHEC-Erreger überprüft, ob Biogasanlagen verantwortlich für die Verbreitung des Keims sein könnten. Das Ergebnis: Der Erreger entstehe nicht in Biogasanlagen, sondern sei allgegenwärtig in der Verdauung von Wiederkäuern vorzufinden. Sofern es zu einer Kreuzung mehrerer Bakterienstämme gekommen sein sollte, so sei dies mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt im Pansen von Kühen entstanden.

Biogasanlagen, in denen Gülle vergoren wird, weisen ein ähnliches Feuchtigkeits- und Temperaturniveau auf, wie der Pansen einer Kuh. Allerdings werden durch den Vergärungsprozess bakterielle Kulturen nachweislich reduziert - bei niedrigeren Betriebstemperaturen sogar um 99 Prozent gegenüber der unbehandelten Gülle. Die Vermehrung oder gar Entstehung der Krankheitserreger in Biogasanlagen sei demnach faktisch ausgeschlossen.

Gülle, so der Biogasrat, werde direkt und ohne Vorbehandlung auf Äcker und Wiesen aufgebracht. Sie sei nur begrenzt lagerfähig, weshalb häufig mehr Gülle aufgebracht werde, als der Boden brauche. Die Verarbeitung von Gülle zu Biogas wirke dieser Problematik sogar entgegen. Unabhängig davon spricht sich die Branchenvertretung für die Durchsetzung umfassender Nachhaltigkeitsziele in allen Bereichen der Landwirtschaft aus - auch im Hinblick auf den Gesundheitsschutz. Insbesondere müssten die hygienischen Bedingungen von Fertiggemüsen und Salaten intensiv überprüft werden.


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