Greenpeace kritisiert späten Atomausstieg

Greenpeace kritisiert späten Atomausstieg

06.06.2011 | Energienachrichten

Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace demonstrieren am heutigen Montag an allen neun noch im Betrieb befindlichen Atomreaktoren gegen die Energiepolitik der Regierung. Greenpeace kritisiert das gesetze Atomausstiegsdatum 2022 als widersprüchlich entgegen der ursprünglichen Empfehlung "so schnell wie möglich" aus der Kernenergie auszusteigen.

Die Umweltorganisation fordert die Bundeskanzlerin auf, den gestaffelten Ausstieg vorzuziehen und bereits bis 2015 abzuschließen. Tobias Münchmeyer, Energie-Experte bei Greenpeace: "Merkels Ausstieg bis 2022 ist ein Ausstieg im Schneckentempo. Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür, die verbleibenden neun Reaktoren noch bis zu elf Jahre lang laufen zu lassen. Jeder Tag Atomkraft ist einer zu viel. Merkel ignoriert die Empfehlung der Ethik-Kommission, so schnell wie möglich auszusteigen."

Greenpeace kritisiert den Ausstiegsplan der Bundesregierung in einem weiteren entscheidenen Punkt: In der geplanten 13. Novelle des Atomgesetzes ist keine Klausel vorgesehen, die einen früheren Ausstieg erlaubt, sofern Fortschritte in der Energiewende dies zulassen. Auch bei diesem Aspekt widersetze sich die Regierung den Empfehlungen der Ethik-Kommission.

© 2011 StromAuskunft

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


Ähnliche Energienachrichten