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Deutsche AKW unsicherer als Fukushima

28.04.2011 | Energienachrichten

Nach Informationen der Umweltorganisation Greenpeace verfügen Deutsche AKW über zum Teil geringere Sicherheitsstandards als das in Japan havarierte Atomkraftwerk Fukushima. Beispielsweise seien die Sicherheitsbehälter der vier ältesten deutschen Reaktoren im Vergleich noch schlechter gegen die Folgen einer Kernschmelze geschützt.

Heinz Smital, Kernphysiker und Atomexperte bei Greenpeace: "Kanzlerin Merkel lügt, wenn sie behauptet, die deutschen AKW seien die sichersten der Welt. Seit Jahrzehnten werden Sicherheitskriterien so hingebogen, dass selbst die ältesten deutschen AKW sie erfüllen. Teure Nachrüstungen wurden verschleppt. Alle Schwachstellen der Reaktoren müssen nun schonungslos offen gelegt werden. Die AKW, die sich nicht nachrüsten lassen, müssen sofort stillgelegt werden."

Greenpeace zufolge leiden die alten Siedewasserreaktoren Philippsburg 1, Isar 1, Brunsbüttel und Krümmel unter einem maßgeblichen Konstruktionsfehler: Die Sicherheitsbehälter, die den inneren Reaktor mit den Brennstäben umschließen, bestehen nicht aus einer mehrere Meter starken Betonhülle wie etwa im AKW Fukushima. Sie verfügen lediglich über eine leicht schmelzende Stahlhülle mit einer Stärke von wenigen Zentimetern. So käme es bei einem Unfall schneller zu radioaktiven Freisetzungen und dies zudem in größeren Mengen. Diese Sicherheitslücke der alten Meiler ist nicht nachrüstbar.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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