Biogas nicht bei Energiewende berücksichtigt

Biogas nicht bei Energiewende berücksichtigt

13.04.2011 | Energienachrichten

Die Bundesministerien der Ressorts Umwelt und Wirtschaft haben aktuell einen Sechs-Punkte-Plan für eine beschleunigte Energiewende in Deutschland vorlegt - allerdings ohne dabei auf die wichtige Funktion von Biogas einzugehen. Das Konzept betont neben einem schnelleren Einstieg in die erneuerbaren Energien vor allem die Steigerung der Energieeffizienz sowie den beschleunigten Ausbau von Netzen und Stromspeichern. Das Thema Biogas wurde von den Bundesministern Röttgen und Brüderle hingegen nicht aufgegriffen.

Reinhard Schultz, Geschäftsführer des Biogasrat e.V., kritisiert den vorliegenden Sechs-Punkte-Plan: "Es fehlt mindestens ein siebter Punkt, nämlich der zügige Ausbau der Bioenergie." In das Erdgasnetz eingespeistes Biogas leiste einen bedeutenden Beitrag zur Regelbarkeit erneuerbarer Energien. Sich allein auf die Windenergie zu verlassen, so Schultz, verschärfe die Probleme. "Wir können - wenn wir es richtig organisieren - allein mit biologischen Abfällen aus Haushalten, Gewerbe und Industrie bis zu drei Prozent der deutschen Stromversorgung ohne Netzprobleme darstellen. Mindestens 6 Milliarden Kubikmeter Biogas könnten bis 2020 ins Erdgasnetz eingespeist werden, ohne Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion oder zum Naturschutz. Die Biogasbranche erwartet, dass die Bundesminister Röttgen und Brüderle nicht nur Wind machen, sondern die Rahmenbedingungen für eine marktnahe Förderung von Biogas verbessern", so der Geschäftsführer des Biogasrates.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft


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