Stadtwerke: Schlüsselrolle bei Energiewende

Stadtwerke: Schlüsselrolle bei Energiewende

12.04.2011 | Energienachrichten

Laut den Energiemarkt-Experten der ICT-Managementberatung Detecon kommt den Stadtwerken und kommunalen Versorgern bei der Energiewende in Deutschland eine Schlüsselrolle zu. Denn die regional und kommunal ausgerichteten Unternehmen könnten die überwiegend dezentral geprägte regenerative Energie besonders effizient einspeisen und verteilen.

Die Stadtwerke seien, so die Experten, am ehesten in der Lage, unterschiedliche Energieträger zu verzahnen und so zum Beispiel auch Synergien zwischen Energieversorgung und Elektromobilität zu nutzen. Volker Rieger, Partner bei Detecon, über die Vorteile kommunaler Energieanbieter: "Solarstrom von Hausdächern lässt sich am besten innerhalb einer Stadt und in ihrem Umland verteilen. Biogasanlagen stellen begrenzte Energiemengen lokal zur Verfügung. Die von Stadtwerken oft genutzten Blockheizkraftwerke versorgen einzelne Gebäude oder Stadtteile." Zudem biete die Energiewende den Kommunen die Gelegenheit, ihre Infrastruktur wieder stärker selbst zu organisieren. Derzeit laufen zahlreiche Konzessionsverträge der Kommunen mit den großen Stromkonzernen aus. Diese Konzessionen könnten die Stadtwerke zurück erwerben, um die Energieversorgung wieder in kommunale Hände zu legen.

Darüber hinaus gehen die Marktexperten davon aus, dass das Thema Energieeffizienz, gerade auch für die kommunalen Versorger, deutlicher als bislang in den Vordergrund rückt. Dadurch werde unter anderem auch der Einbau intelligenter Stromzähler, sogenannter Smart Meter, vorangetrieben. In Spanien und Portugal werden allein in diesem Jahr rund zwei Millionen Smart Meter installiert, in Frankreich bis zum nächsten Jahr voraussichtlich drei Millionen. Energieexperten schätzen, dass im Jahr 2015 rund sechs Millionen deutsche Haushalte mit den intelligenten Zählern ausgestattet sein werden.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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