Atomfreier Strom darf teurer sein - StromAuskunft Energienachrichten

Atomfreier Strom darf teurer sein

31.03.2011 | Energienachrichten

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen würde für atomfreien Strom tiefer in die Tasche greifen. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie der Stiftung für Zukunftsfragen, die 1.000 Bundesbürger zur Atomkatastrophe in Japan und ihren individuellen Konsequenzen daraus befragt hat. Demnach planen zwei Drittel der Deutschen, in Zukunft aktiv erneuerbare Energien für ihren persönlichen Bedarf zu nutzen - selbst wenn diese teurer als konventionelle Stromquellen sind. Für die Nutzung von Atomstrom spricht sich hingegen nur noch für eine Minderheit von vier Prozent aus.

Professor Dr. Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung, zu den Ergebnissen der Studie: "Den Bürgern geht es nicht um die Wahrscheinlichkeit von Unglücken in den deutschen AKW, sondern um das Risiko, das grundsätzlich von Atomkraft ausgeht. Als Konsequenz fordern sie eine Wende in der Energiepolitik sowie einen möglichst raschen Atomausstieg. Die finanziellen Folgen hierfür sind sie bereit mitzutragen."

Im Vergleich zur letztjährigen Studie der Stiftung für Zukunftsfragen hat sich der Anteil der Atomkraft-Befürworter halbiert, während die Zustimmung für regenerative Energieträger um fünf Prozentpunkte gestiegen ist. Allerdings: Auch nach dem Reaktorunglück in Fukushima gibt ein Drittel der Befragten an, sich nicht eingehender mit dem Thema zu beschäftigen. Ein Stromanbieterwechsel als Konsequenz aus den Vorgängen in Japan kommt für diese Personengruppe beispielsweise nicht in Frage.

© 2011 StromAuskunft

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


Ähnliche Energienachrichten