BDI-Chef warnt vor überstürzter Energiewende

BDI-Chef warnt vor überstürzter Energiewende

30.03.2011 | Energienachrichten

Hans-Peter Keitel, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), warnt die Politik aktuell vor einer seiner Meinung nach vorschnellen Energiewende. Keitel gegenüber dem Magazin stern: "Jeder täte gut daran, nicht schon Ergebnisse zu verkünden, sondern die Zeit zu nutzen, um ein belastbares Energiekonzept zu erarbeiten." Nach Auffassung des BDI-Chefs könnte ein überstürzter Atomausstieg den Wohlstand in Deutschland gefährden. In der derzeitigen Diskussion um die Kernenergie, so Keitel, dürfe der wirtschaftliche Erfolg "nicht unter die Räder kommen".

Insbesondere das Bestreben von Bundesumweltminister Norbert Röttgen, schneller aus der Atomkraft auszusteigen, als bislang geplant, wird vom BDI-Präsidenten kritisiert. Ein seiner Meinung nach vernünftiges Ausstiegsdatum nennnt Keitel hingegen nicht. Es sei "vermessen, heute ein exaktes Jahr zu nennen". Noch seien viele Probleme der erneuerbaren Energien ungelöst - vor allem im Hinblick auf Netze und Stromspeicher. Allerdings räumt Keitel ein Umdenken nach der Katastrophe in Fukushima ein: "Unsere technische Welt ist eine andere geworden. Ich bin an dieser Stelle viel nachdenklicher und vielleicht unsicher geworden." Dennoch plädiere er für eine "substanzielle Wende", die "nicht von heute auf morgen" gelingen könne.

© 2011 StromAuskunft

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


Ähnliche Energienachrichten