Expertenmeinungen zufolge könnten die erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 nahezu die Hälfte der deutschen Stromversorgung abdecken. Damit würde ein zügiger Atomausstieg durch bezahlbaren und umweltverträglichen Strom bei ungefährdeter Versorgungssicherheit kompensiert. "Deutschland kann die Nutzung der Atomenergie schnell beenden, ohne dadurch von Stromimporten aus den Nachbarländern abhängig zu werden. Im Gegenteil: Im Jahr 2007 standen beispielsweise bis zu sechs Reaktoren still. Trotzdem hatte Deutschland in dieser Zeit die höchsten Strom-Exportüberschüsse in der Geschichte des Landes", so Dietmar Schütz, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE).
Bereits frühere Berichte des Bundeswirtschaftsministeriums sowie die regelmäßigen Prognosen der Übertragungsnetzbetreiber kommen zu dem Schluss: Deutschland wäre auch nach einem Atomausstieg weiterhin Stromexporteur. Schütz: "Wenn die Bundesregierung es wirklich ernst meint mit einem beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien, muss sie die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke dauerhaft zurücknehmen und nicht nur für drei Monate." Erst kürzlich, so der BEE-Präsident, habe das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut prognostiziert, dass die Laufzeitverlängerung der deutschen AKW die Wettbewerbsfähigkeit der Erneuerbaren gegenüber den fossilen Energieträgern um rund 16 Jahre verzögert.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft