EnBW-Geschäftsmodell in der Kritik

EnBW-Geschäftsmodell in der Kritik

17.03.2011 | Energienachrichten

Eine Studie des Energiewissenschaftlers Prof. Dr. Uwe Leprich im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace kommt zu dem Schluss, dass der drittgrößte Energieversorger Deutschlands, EnBW, ohne eine konsequente Neuausrichtung des Geschäftsmodells zum Sanierungsfall werden könnte. Die EnBW sei in extremer Weise abhängig von der Stromproduktion aus Kohle- und Atomkraft und vernachlässige Investitionen in Zukunftstechnologien. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, müsse das Unternehmen jedoch vermehrt auf erneuerbare Energien umschwenken.

"Die EnBW-Führung hält immer noch an einem Geschäftsmodell aus den siebziger Jahren fest. Statt massiv in Zukunftstechnologien wie Windkraft zu investieren, klammert sich der Konzern an alte und marode Atommeiler", so Andree Böhling, Energieexperte bei Greenpeace. Laut der vorliegenden Studie ist EnBW wie kein zweiter deutscher Versorger abhängig von der Atomenergie. Während die Kernkraft über 50 Prozent der Konzern-Gewinne erwirtschafte, liege der Anteil von neuen, regenerativen Energien lediglich bei 0,4 Prozent des Erzeugungsmixes. Das aktuelle EnBW-Geschäftsmodell könne, so die Studie, zu einer schweren Hypothek für künftige Landeshaushalte werden.

Ein Sprecher der EnBW bezeichnete die Ergebnisse der Studie hingegen als absurd und völlig abwegig. Die EnBW habe im vergangenen Jahr nicht nur das operative Geschäft erhöht, sondern auch die Erzeugungskapazitäten - auch im Hinblick auf erneuerbare Energien - gesteigert. Auch künftig werde ein Schwerpunkt der Investitionen in den Bereichen Energieeffizienz und regenerative Energieerzeugung liegen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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