Katastrophe in Japan: Atomdiskussion - StromAuskunft.de

Katastrophe in Japan: Atomdiskussion

14.03.2011 | Energienachrichten

Die aktuelle Katastrophensituation in Japan, einhergehend mit den befürchteten Kernschmelzen mehrerer Reaktoren, heizt auch in Deutschland die Diskussion um die Risikotechnologie Atomkraft neu an. Dazu der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), Olaf Tschimpke: "Unser Mitgefühl gilt zuallererst den zahllosen Opfern der Erdbeben und Tsunamis. Aber die jetzt drohenden verheerenden Folgen für Mensch und Natur durch die beschädigten Atomanlagen zeigen, dass der Mensch diese Technologie nicht unter Kontrolle hat."

Der NABU-Präsident fordert wie viele weitere Organisationen und Initiativen die Bundesregierung auf, den Beschluss über die Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke unverzüglich rückgängig zu machen und die ältesten Meiler augenblicklich stillzulegen. "Es gibt nur eine Lösung: Abschalten, Abschalten, Abschalten! Weg von dieser Energieform, weltweit und auch in Deutschland - und zwar so schnell wie möglich", so Tschimpke. Die verheerende Katastrophe in Japan zeige, dass das atomare Risiko auch in Ländern mit Spitzentechnologie nicht beherrschbar sei. Die einzige Alternative für eine risikofreie und umweltfreundliche Energieversorgung der Zukunft sei der massive Einsatz erneuerbarer Energien.

Am Samstag hatten rund 60.000 Bürger eine 45 Kilometer lange Menschenkette von Stuttgart bis zum Atomkraftwerk Neckarwestheim gebildet. Die bereits vor den tragischen Ereignissen in Japan geplante Anti-Atom-Aktion erhielt nun eine ungeahnte Aktualität und bewegte viele weitere Bürger zur spontanen Teilnahme an der Menschenkette.

© 2011 StromAuskunft

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


Ähnliche Energienachrichten