Studie: 100 Prozent Ökostrom bis 2030

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) hat am gestrigen Mittwoch eine Studie mit dem Titel "Wege zur 100% erneuerbaren Stromversorgung" veröffentlicht. Darin wird unter anderem die Aussage getroffen, dass eine vollständige Stromversorgung aus erneuerbaren Energien in Deutschland bereits 2030, spätestens aber bis zum Jahr 2050 erreicht werden könne. Dies sei laut Studie im Übrigen nicht nur machbar, sondern auch sicher und ökonomisch vorteilhaft.

Björn Klusmann, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) zu den Erkenntnissen: "Das Sondergutachten des SRU bestätigt die Ziele des BEE auf ganzer Linie und bestärkt unsere Auffassung, dass sowohl Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke als auch der Bau neuer Kohlekraftwerke für eine sichere Stromversorgung nicht erforderlich sind." Demgegenüber empfehlen die Gutachter, inflexible, konventionelle Kraftwerke nach und nach vom Netz zu nehmen. Darüber hinaus plädiert der SRU für den Fortbestand nationaler Fördersysteme für erneuerbare Energien sowie für den Erhalt des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.

Allerdings teilt der BEE nicht alle Einschätzungen der Studie: "Starre Zubaugrenzen, wie sie der SRU für die Photovoltaik in Deutschland fordert, lehnen wir strikt ab", so Björn Klusmann. Während der SRU den künftigen Schwerpunkt bei der Windenergie vor allem im Offshore-Bereich sieht, verweist der BEE auch auf erhebliche Potenziale für Windparks an Land. Zudem beurteilen die Gutachter die Rolle der Bioenergie aus Sicht des BEE zu pessimistisch. "Gerade der Bioenergie kommt eine erhebliche Bedeutung bei der Systemintegration der erneuerbaren Energien zu", so Klusmann.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft